Quantcast
Channel: FINANZ-BLOG.EU » Finanzkrise Griechenland
Viewing all articles
Browse latest Browse all 5

Griechenland Krise: Bundeskanzlerin Merkel verspricht griechischem Ministerpräsidenten Papandreou weitere finanzielle Unterstützung

$
0
0

Gestern war der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou auf einem Staatsbesuch in Berlin, um an einer Tagung des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) teilzunehmen. Am Nachmittag fand eine offizielle Pressekonferenz statt, an der auch Bundeskanzlerin Merkel teilnahm, um weitere finanzielle Maßnahmen zu besprechen, die Griechenland vor dem Staatsbankrott bewahren sollen.

Hierbei sagte sie Papandreou alle erdenkliche finanzielle Unterstützung zu, die nötig ist, um Griechenland zu stärken. Allerdings räumte Angela Merkel ein, dass Griechenland alle Sparauflagen erfüllen müsse, um von der Troika ein positives Urteil bezüglich weiterer Hilfskredite zu erhalten. Die Troika besteht aus einem Finanzexperten-Team der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie des Internationalen Währungsfonds (IWF).

Die Bundeskanzlerin räumte gegenüber Papandreou ein, dass sie absoluten Respekt vor den Sparreformen der griechischen Regierung habe und sich darüber bewusst ist, dass der griechischen Bevölkerung viel zugemutet würde.

Troika entscheidet über weitere internationale Hilfskredite zur Rettung des Euro
Noch in dieser Woche wolle die Troika nach Athen zurückkehren, um zu urteilen, ob Griechenland den auferlegten Sparmaßnahmen auch wirklich nachkommt. Ist dies nicht der Fall, ist der nächste Rettungsschirm für den Euro in Höhe von 8 Milliarden Euro gefährdet. Weiterhin geht es um weitere Sparmaßnahmen, die für das Jahr 2013 und 2014 vorgesehen sind.

Der Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker befürchtet allerdings, dass die Entscheidung der Troika weniger schnell zu erwarten sei, als angenommen. Der Prüfbericht des Expertenrates der Troika würde einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass die Entscheidung über die nächste Auszahlung des Hilfskredites noch nicht am kommenden Montag gefällt werden könne.

Wirtschaft schreckt vor Investitionen zurück
Die deutsche Wirtschaft sieht hingegen keine großen Chancen, um Griechenland vor dem finanziellen Super Gau zu bewahren. Die deutsche Industrie sei nicht bereit, im fast bankrotten Griechenland im großen Stil zu investieren. Griechische Investoren verlassen derweil in Scharen das Land und verlegen ihren Firmensitz in das Ausland.

Griechenland droht bereits Mitte Oktober die Zahlungsunfähigkeit
Griechenland gerät allerdings in Zeitnot, denn langsam wird das Geld knapp. Wird das sechste Hilfspaket des Europäischen Rettungsschirms nicht rechtzeitig gezahlt, muss Griechenland bereits mit zahlreichen Zahlungen aussetzen. Bereits Mitte Oktober stehe das hoch verschuldete Griechenland vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit. Löhne und Gehälter der Staatsbediensteten sowie Renten und Pensionen seien im Oktober noch nicht von der Zahlungsunfähigkeit bedroht.

Um die Zahlungen für den November zu sichern, wären jedoch 1,7 Milliarden Euro nötig. Bislang ist jedoch noch nicht klar, woher Griechenland dieses Geld nehmen wird, sofern die Entscheidung über das nächste Hilfspaket noch nicht gefallen ist.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 5

Latest Images

Trending Articles